Sonntag, 13. Juli 2014

Krippenplatz/Fremdbetreuung- Bedürfnisse und Bindung



Die Angst in mir

Wir haben F. in genau einer Krippe angemeldet. Die Firma meines Mannes hat im Verbund mit anderen Firmen eine Kita für Betriebsangehörige und deren Kindern gebaut. Und wir haben prompt eine Zusage bekommen.
Eigentlich sollte ich mich freuen, denn wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass man bei einer Bewerbung genau den Platz bekommt?! Ich sehe dem ganzen aber mit sehr gemischten Gefühlen entgegen, hätte es am liebsten direkt abgesagt, wenn ich ehrlich bin. Vielleicht sagt das Teufelchen auf meiner Schulter auch „ätsch, musst du eben wieder mehr arbeiten gehen“. Das ist aber nur eine von vielen Stimmen.
Ich habe andere Gründe mich dabei unwohl zu fühlen.
F. ist ein ziemliches Klammerkind (Grooooße Verlustängste). Besonders, was meine Person betrifft. Längere Abwesenheit meiner Person wurde oft mit Schreiattacken quittiert. Selbst beim Papa kam das schon vor. Es sei denn sie verschläft alles, aber das ist ja keine Garantie mehr. Aus diesem Grund war ich auch nicht mehr beim Zahnarzt. Sie würde wahrscheinlich die zeit ohne stillen überstehen, aber nicht ohne meine Abwesenheit. Nun ist mein neuer Zahnarzt quasi direkt nebenan. Also schiebe ich das nur noch raus, weil ich meinen Mann an ihrer Seite wissen will. Im Notfall können sie ja einfach vorbei schauen. Jedenfalls… über 5 Stunden ohne mich? Puh, daran mag ich kaum denken. Wir haben Glück, dass die Krippe nach dem „Berliner Modell“ einführt. Das heißt wirklich Schritt für Schritt, zuerst nur mal vorbei schauen, dann vielleicht mal spielen mit Mama im Nebenraum. Wenn das klappt, bleibt Mama für eine Stunde weg usw. Allerdings nimmt mein Mann sie dann immer mit in die Krippe, sie müsste sich schon zu Hause von mir verabschieden.
Was im Moment zumindest noch dagegen spricht, ist ihr Essverhalten. Im Moment stillt sie wieder oft. 2 Stundenabstände. Und das, obwohl sie an 3 Mahlzeiten teilnimmt, bei denen gut was im Bäuchlein landet. Wir machen ja BLW (Baby led weaning), das heißt wahrscheinlich stillt sie mit 1 Jahr noch. Eine Flasche hat sie verweigert, sie trinkt sehr gut aus dem Becher. Abpumpen kommt aus verschiedenen Gründen für mich nicht in Frage. Wahrscheinlich würde sie die Milch gar nicht vermissen, sondern eher die Nähe dabei.
Unser größtes Problem bisher war ja das schlafen. Das geht weiterhin nur mit Körperkontakt. Im Moment schläft F. zweimal tagsüber. Das erste Mal in Trage oder Tragetuch. Das zweite mal mit mir im Familienbett, ich stille sie in den Schlaf. Aufstehen konnte ich bisher nicht wirklich. Sie klebt förmlich an mir. Dort geht sie dann wenn um 9Uhr in die Krippe und macht mit den anderen Kindern Mittagsschlaf. Es kommen 2 Erzieher auf 10 Kinder im Alter von 1-3. Das ist schon ordentlich.
Und da bleibt die Sorge, dass sie einfach noch zu klein ist. Wahrscheinlich ist die Eingewöhnung, da ist F. nicht mal 1,5 Jahre. Ist es bedürfnisorientiert, wenn ich sie so früh weggebe? Die APler (Stichwort: Attachement Parenting) würden sicher ganz klar verneinen. Aber kann eine starke Bindung das nicht aushalten?
Wahrscheinlich sind alle Sorgen umsonst. In einem halben Jahr kann sich noch so viel verändern. Vielleicht ist das Nähebedürfnis von F. dann so weit gestillt, dass sie problemlos loslassen kann(und auch ich). Mit dem Stillen sehe ich die wenigsten Probleme auf uns zukommen. Oft stillt sie ja wesentlich seltener, wenn sie abgelenkt ist. Sie kann es ja auch nachholen. Und außerdem isst sie immer mehr. Dort soll sie auch wie die Älteren ganz normales Essen bekommen. Keinen Breikram (obwohl sie breiiges generell schon mag ). Außerdem habe ich gehört, dass viele Kinder problemlos in Einrichtungen ohne Brust einschlafen. Sollte das jedoch nur passieren, indem man sie dazu zwingt und sie sich in den Schlaf weinen muss, haben mein Mann und ich beschlossen, sie dann eben morgens direkt zur Kita zu bringen und ich hole sie vorher ab. Wir müssen unser Kontingent an Stunden ja nicht voll ausschöpfen, welches übrigens mit 25 Stunden pro Woche das niedrigste ist. Wir möchten da ohne Druck und mit einer möglichst niedrigsten Erwartungshaltung dran gehen. Notfalls brechen wir das ab. Ich muss ja auch nicht wieder viel arbeiten gehen, nur wäre es schön, da wir irgendwann ja mal was Eigenes haben wollen.



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